Basis-Software „Erstes Verschriften“ zum Leselehrgang von Dr. Jürgen Reichen
Inhalt:
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Das Softwarepaket „Lesen durch Schreiben“ ist unabdingbarer Bestandteil des gleichnamigen Leselehrgangs, kann aber auch unabhängig davon (oder auch zu Hause) eingesetzt werden. Ziel und Zweck des Programms ist es, das Kind pädagogisch und didaktisch optimal zu unterstützen, wenn es mit Hilfe einer Buchstabentabelle durch eigenes Schreiben Lesen lernt. Dabei können die Kinder praktisch vom ersten Schultag an weitgehend selbstständig mit dem Programm arbeiten. Voraussetzung ist lediglich, dass sie das Prinzip des Verschriftens kennen.
Ein normal begabtes Kind, das ohne gravierende familiäre Belastungen aufwachsen darf, kann mit diesem Programm „von selbst“ lesen lernen, indem es einfach das Programm seriös durcharbeitet. Weitere didaktische Massnahmen sind nicht erforderlich! Man sollte mit dem Kind jedoch keinerlei „Buchstabentraining“ betreiben und es nie (!) zum Lesen auffordern – erst dann, wenn es lesen kann.
Das Ziel des Programms ist also, das Kind beim „Schreiben lernen“ zu unterstützen - aber auch herauszufordern! Zu diesem Zweck zeigt das Programm auf dem Bildschirm jeweils einen Alltagsgegenstand, ein Tier, eine Pflanze usw., und das Kind soll den Namen dieses Bildes schreiben. Das Programm hilft dem Kind mit verschiedenen Funktionstasten beim Schreiben des Wortes, übernimmt aber keine Fehlschreibungen auf den Bildschirm sondern weist mit einem Tonsignal auf den Fehler hin.
Der Wortschatz (bzw. das Bildgut) ist eingeteilt in acht Kapitel mit jeweils acht Übungen, wobei die Übungen zunehmend mehr Wörter enthalten und in den (Recht-) Schreibanforderungen eine Steigerung aufweisen: von kurzen, lautgetreuen Wörtern in der Art von „Lama“ bis hin zu langen Wörtern mit Rechtschreib-Besonderheiten in der Art von „Stiefmütterchen“.
Obwohl eine Steigerung der Anforderungen vorliegt, finden sich dennoch bei den späteren Programmen immer wieder auch leichte Aufgaben, durch welche sich die Kinder bestätigt fühlen können.
Damit das Kind erfahren kann, welche Fortschritte es gemacht hat, enthält das Programm ein neuntes Kapitel mit acht Erfolgskontrollen. Aus dem Wortschatz eines jeden vorherigen Kapitels sind ausgewählte Wörter nochmals zu schreiben, jedoch unter verschärften Bedingungen: Alle Hilfs- und Unterstützungsfunktionen sind gesperrt und der Test kann nicht vorzeitig abgebrochen werden. Erst nachdem die Lehrerin das Ergebnis eingesehen und mit dem Kind darüber gesprochen hat, lässt sich das Programm mit einem „Geheimbefehl“ entsperren, worauf die Schülerin oder der Schüler das Ergebnis auf der Arbeitskarte notiert.
Zur Kontrolle der Programmarbeit sowie des Leistungsstandes sollte für jedes Kind eine „Arbeitskarte“ angelegt werden, in der alle bereits bearbeiteten Übungen und Testergebnisse eingetragen werden.
Werden die Arbeitsfortschritte der Kinder zentral festgehalten, tragen diese ihre erreichte Prozentzahl (sofern sie amtlich korrekt schrieben), das Datum oder ein beliebiges Zeichen auf der Tabelle ein.
Eine Besonderheit des Programms ist die Mehrsprachigkeit, d.h. das Programm kann auf andere Sprachen umgeschaltet werden, wobei allerdings nur die türkische Variante im Lieferumfang enthalten ist. Welche weiteren Sprachmodule folgen werden, ist derzeit noch ungewiss.
Das Lernprogramm ist ganz bewusst schlicht und einfach gehalten. Zum einen soll es auch auf älteren Rechnern laufen (ab Windows 95, Pentium I), zum anderen Kinder an seriöses Arbeiten heranführen und sie von der Sache her motivieren. Dies geht auch ohne den weit verbreiteten Animations-Schnickschnack, der zweimal verblüfft und vom dritten Male an langweilt und häufig keine andere Funktion hat, als didaktische Dürftigkeit zu kaschieren.
Intensivierung des Lernens durch Sofortkontrolle
Strukturiertes, geleitetes Lernen
Die Software strukturiert und leitet das Lernen der Kinder wie folgt:
Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen und -tempi
Seinen Fähigkeiten entsprechend tippt ein Kind eine Anzahl Wörter und wird langsamer oder schneller mit grösseren Schwierigkeiten konfrontiert.
Kinder, die lesend in die Schule kommen, haben in der Regel noch wenig vorschulisch geschrieben und getippt. Schreiben und Tippen ist auch für sie weitgehend Neuland.
Die Motivation und das Selbstwertgefühl der Kinder werden gestützt
Beim Tippen erhalten die Kinder laufend die Bestätigung, dass sie einen richtigen Buchstaben gefunden und bald ein Wort richtig getippt haben. Beim Schreiben von Hand fehlen diese Rückmeldungen weitgehend. Auch die Kinder mit wenig Selbstwertgefühl merken beim Tippen, dass das getippte Wort richtig ist und werden so in ihrem Lernen gestärkt.
Vereinfachter
Suchprozess von Buchstaben
Der Suchprozess nach einzelnen Buchstaben wird mit der nur acht Anlautbilder umfassenden Buchstabentabelle auf dem Bildschirm im Vergleich mit der normalen (31 Anlautbilder) massiv vereinfacht und verkürzt.
Motorische Schwierigkeiten fallen nicht ins Gewicht
Beim Tippen haben auch Kinder mit motorischen Schwierigkeiten gut lesbare Wörter als Ergebnis. Die Buchstabenformen sowie die Unterlängen können korrekt eingeprägt werden. Spiegelbildliches Schreiben der Buchstaben findet nicht statt.
Ganze Wörter vom 1. Schultag an
Das Verschriften von ganzen Wörtern ist bei Schulanfang häufig für mehr als die Hälfte einer Klasse zu schwierig. Tippend gelingt es aber den Kindern gleich in den ersten Wochen, ganze Wörter zu verschriften. Obwohl sie mit mehr Schwierigkeiten konfrontiert werden, können die SchülerInnen mit Hilfe des Programms diese meistern und erhalten so mehr Lernmöglichkeiten.
Zur Bedienung wird lediglich die Tastatur benutzt, die Maus ist ausgeschaltet. Das setzt voraus, dass die Kinder über einige Sondertasten und Besonderheiten orientiert werden.
Insbesondere müssen die SchülerInnen wissen, dass man bei der Grossschreibung gleichzeitig zwei Tasten drücken muss. Die Grossbuchstaben stehen zwar auf den Tasten, doch wenn man auf die Taste drückt, erscheint auf dem Schirm der kleine Buchstabe – eine „Logik“, die manche Kinder am Anfang verwirrt. (Tipp: Mit Filzschrieber die beiden "Shift"-Tasten rot umranden; die grossen Buchstaben auf den Buchstabentafeln sind ebenfalls rot.)
Im Programm kommen folgende Sondertasten zur Anwendung:Die Funktionstasten [F1], [F2], [F3] und [F10]:
Zu jedem Kapitel gibt es eine Erfolgskontrolle, bei der das Kind einen Teil aus dem Kapitelwortschatz schreiben soll. Das Besondere dabei ist, dass
Menue Einstellungen (LehrerInnen-Menue)
Aus dem "Hauptmenü" wird das LehrerInnen-Menü durch [Alt]+[L] gestartet (L --> LehrerIn). Dort können verschiedene Grundeinstellungen des Programms per Mausklick verändert werden.
Arbeitsfortschritte dokumentieren
Die Kinder protokollieren ihre Fortschritte und Ergebnisse (Prozentangaben, sofern amtlich korrekt geschrieben wird) entweder auf der Klassenliste oder auf der persönlichen Arbeitskarte. Kommt die Klassenliste zum Einsatz, müssen allen SchülerInnen Nummern zugeteilt werden Die Kinder tragen dann die Prozentzahlen nach dem ersten Bearbeiten oberhalb ihrer Nummer ein, bei einem eventuellen zweiten Durchgang, z.B. bei weniger als 70 %, unterhalb der Nummer. (Download der Arbeitspläne unter Begleitmaterial zur Software)
Klassenliste |
individuelle Arbeitskarte |
Didaktische Hinweise für den Einsatz in der Schule
Beim schulischen Einsatz ist die Computerarbeit ein Teil des Unterrichts: Ein bis drei Kinder arbeiten gemeinsam und normalerweise selbstständig am Computer. Nur wenn Schwierigkeiten auftreten, fordern sie die Hilfe der Lehrperson an. Solange die Kinder noch nicht lesen können, erläutert sie zudem die jeweiligen Aufträge.
Organisatorisch lässt sich der Computereinsatz in der Klasse wie folgt regeln: Im Verlaufe der Woche wird jedem Kind eine Computerstunde zugestanden, welche in einem „Stundenplan“ schriftlich festgehalten ist. Das Kind, das Computerstunde hat, nimmt am übrigen Unterricht nicht teil und ist berechtigt, ein bis zwei KameradInnen einzuladen. Weil die Kinder angehalten werden, sich auf Gegenseitigkeit hin einzuladen, hat das zur Folge, dass jedes Kind etwa zwei- bis dreimal pro Woche mit dem Computer arbeiten kann. - Optimal wären etwa 3-mal 30 Minuten Arbeit mit der Software pro Kind alleine an einer Maschine.
Die SchülerInnen tippen erfahrungsgemäss am besten von Beginn weg die Begriffe auf der Anforderungsstufe 2 (amtlich korrekt). Wenn der Anteil der auf Anhieb richtig getippten Buchstaben unter 40-50% liegt, soll ein Kind die nächsten Programme jedoch zuerst auf der Anforderungsstufe 1 (lautgetreu) und danach in einer Wiederholung auf der Anforderungsstufe 2 bearbeiten.
Einige schwächere SchülerInnen missbrauchen die Taste [F1], die den geforderten Buchstaben auf den Bildschirm holt. Ihre prozentualen Ergebnisse in der Anforderungsstufe 2 gehen dann gegen Null. Diese Kinder arbeiten am besten nur mit der lautgetreuen Schreibweise, aber ohne die Hilfetaste [F1], was im LehrerInnen-Menue problemlos eingestellt werden kann.
Demo-Version "Erstes Verschriften"
Die Demo-Version für Windows (ab 95 bis XP) gibt einen präzisen Eindruck des Programms und lässt sich leicht installieren. Es ist von Vorteil, zuerst die Bedienungsanleitung und die Erläuterungen zum LehrerInnen-Menue zu lesen.
Download (17,2 MB)
Neben der allgemeinen Einführung ins Programm (wîe oben stehend) finden Sie hier die genaue Installations- und Bedienungsanleitung und die Kopiervorlagen für die Dokumentation der Arbeitsschritte (Arbeitspläne) gesamthaft als pdf-Datei (0.15 MB) oder nur die bearbeitbaren Vorlagen der Arbeitspläne im rtf-Format (Word).
Bezugsadressen für die Software
Bestellung der Schweizer Version beim Scola Verlag AG, Dietzingerstrasse
3, 8003 Zürich
Tel. 044 466 72 91 – Fax 044 466 72 96 –
E-Mail: scolaverlag@smile.ch
Preise: Erstlizenz CHF 79.- (Scola Bestell-Nr 65200) / Zusatzplatz CHF 25.- (Scola Bestell-Nr 65201)
Bestellung der Version für Deutschland und Österreich (z.T. andere Begriffe und mit Eszett) beim Heinevetter Verlag Hamburg. (Preise: Erstlizenz € 59.-, Zusatzplatz € 17.95)
Idee und Konzept der Lernsoftware "Erstes Verschriften": Jürgen Reichen; Programmierung: Andreas Wagner; s/w-Grafik: Sophie Köhler; Grafik-Koloration: Katja Reichen; Sprecher: Thomas Ströbl; Adaption Schweizer Version: Yog W. Heller